Sindringer Schloss und benachbarte Gebäude

Das Sindringer Schloss, freundlich auf das alte Städtchen blickend, war einst Burg und wahrscheinlich Sitz der Herren von Sindringen. Wann die Burg erbaut wurde, ist nicht belegt. Erwähnt wird sie erstmals 1328 in einer Urkunde. Aber schon 1094 wird der Name Anselmus von Sindringen genannt, was darauf schließen lässt, dass um diese Zeit auch die Burg stand. Stadt und Burg kamen 1328 zu Hohenlohe, fünf Jahre nachdem Forchtenberg auf Kraft von Hohenlohe übergegangen war. Die Burg wurde jetzt Sitz hohenlohischer Vögte und Amtmänner, einer davon war 1345 Konrad von Sindringen. Dem Sindringer Adelsgeschlecht entstammen angesehene Männer. Einige sind aber auch dem Raubrittertum verfallen und dann aus Hohenlohe verschwunden. Zur Baugeschichte von Burg und Schloss gibt es keine schriftliche Quellen. Bei der großen Landesteilung 1553 fiel Sindringen nicht wie Forchtenberg an die Linie Hohenlohe-Neuenstein, sondern an Hohenlohe-Waldenburg.

Die Waldenburger haben dann die Burg für ihre Amtmänner umgebaut. Nachdem Hohenlohe 1806 württembergisch geworden war und keine Amtmänner mehr im Dienst hatte, verpachtete Hohenlohe-Waldenburg das Schloss mit Scheuer und Gärtlein. 1813 wurde es für 3000 Gulden an Adam Hanselmann verkauft. Noch im gleichen Jahr ging es an den Sindringer Schultheiß Georg Michael Schuppart über, der im Erdgeschoss eine Färberei einrichtete. Bis 1919 werden noch fünf verschiedene Eigentümer genannt. Zuletzt war das Schloss Hofstelle eines auslaufenden landwirtschaftlichen Betriebes. Zerfall bedrohte die heruntergekommenen Gebäude und das Schloss verlor zusehends seinen letzten Glanz.

     Dieses Bild vor Augen, drängte der Sindringer Ortschaftsrat 1975 die Stadt Forchtenberg, das Schloss zu kaufen und seinen Erhalt zu sichern. Der Forchtenberger Gemeinderat sah die große finanzielle Belastung, stimmte aber doch einem Kauf zu. Die Stadt zahlte 70000 Mark für die Fläche, plante die Sanierung des Schlosses und den Einbau von fünf Wohnungen. Es war mit Kosten von 2,3 Millionen Mark zu rechnen. 1981 bot sich die wohl einmalige günstige Gelegenheit, einen Privatmann zu finden, der das Anwesen übernahmen, nach den vom Landesdenkmalamt genehmigten Plänen sanierte und selbst nutzt.

 

  Das Schloss mit seinem mächtigen Turm in alter Höhe und seinen Nebengebäuden ist heute ein Juwel im historischen Städtchen und Sindringen neu geschenkt worden. Mit Kelter, Backhaus, Gefängnis und freundlich dreinschauenden Bürgerhäusern in der Nachbarschaft ist es eine städtebauliche Kostbarkeit.